Chronik der LUS aus Zeitungsberichten
Im Jahre 1959 war der Gemeinderat auf Ersuchen der Leitung der Volksschule veranlasst und gezwungen sich mit der Errichtung eines neuen Schulhauses zu beschäftigen.
Um der stetig anwachsenden Bevölkerung und den damit natürlich steigenden Schülerzahlen Rechnung zu tragen, war die Stadt gezwungen zu handeln. So lagen der Stadt Berechnungen vor, dass die Schülerzahlen an der Volksschule in Langenau im Jahre 1965 etwa bei 1000 liegen würden.
Zur Unterbringung dieser Schüler unter Zugrundelegung einer Klassenstärke von 40 Schülern, würden dann mindestens 34 Klassenräume, einschließlich der notwendigen Ausweichräume und Sonderräume, erforderlich sein.
Am 8. November 1963 gab Bürgermeister Hauff bekannt, dass das Kultusministerium die Teilung der Langenauer Volksschule in zwei Rektorate nach Bezug des neuen Schulhauses genehmigt hat.
Die Teilung der Schule wird so vorgenommen, dass das erste Rektorat im bisherigen Schulhaus auf der Baindt und das zweite Rektorat, im künftigen neuen Schulhaus eingerichtet werden. Zum bisherigen Rektorat kommen auch die vier Klassen auf der Reutte. Auf Vorschlag des Lehrerrates und Anhörung des Ortsschulrats soll das bestehende Schulhaus den Namen „Schiller Schule“ und das künftige neue Schulhaus den Namen „Uhland Schule“ erhalten.
Zu dieser Zeit vorhanden waren aber lediglich 20 Räume. Mit dem Oberschulamt wurde untersucht und geprüft an welcher Stelle diese Räume gebaut werden sollten. In diese Prüfung und Überlegung wurde dann auch eine eventuelle Erweiterung der Freistegschule mit einbezogen, die dann aber wieder verworfen wurde. Das Oberschulamt gelangte schließlich unter Berücksichtigung aller Umstände zu der Überzeugung, dass auf der „Sonnenbaindt“, zu dem dort schon vorhandenen Schulhaus, heute Friedrich Schiller Realschule, noch ein weiteres mit 14 Klassenräumen gebaut werden sollte. Diese beiden Schulhäuser zusammen mit dem alten Reutte Schulhaus würden dann ausreichen, um zwei vollausgebaute Volksschulen aufnehmen zu können. Aus diesen Überlegungen ist schließlich der Plan für die Ludwig - Uhland - Schule entstanden.
So war die Stadt gezwungen ein Schulgebäude zu errichten und die entsprechenden Klassenräume zu schaffen. Langenau soll nach dem neuen Schulverwaltungsgesetz vermutlich Mittelpunktschule für die umliegenden Gemeinden werden. Dies bedeute, dass nur wenige Schuljahre vergehen würden bis wieder an einen weiteren Schulhausbau gedacht werden musste.
Nach einem vorangegangen Architektenwettbewerb, den der Architekt Dipl.- Ingenieur Manfred Unterlöhner aus Ulm für sich entschied, wurde er mit der Planung und der Bauausführung beauftragt.
Genau so dringend war aber auch der Bau einer neuen Turn – und Versammlungshalle / Festhalle, da sich die ehemalige Turnhalle in einem trostlosen Zustand befand. Diese Turnhalle, die sich auf dem Burghof befand, war einst eine Lagerhalle der Garnison Ulm gewesen, der es an Umkleideräumen und an ausreichend sanitären Einrichtungen fehlte. So fasste der Gemeinderat zweifellos den richtigen Entschluss, diese beiden Projekte zu verbinden. Diese Entscheidung verlangte eine Konzentration der finanziellen Mittel, und so mussten einige andere Vorhaben zu Gunsten des großen Bauprojekts zurückgestellt werden.
Gleichzeitig wurde die Friedrich-Schiller-Schule renoviert, so dass diese Baulichkeiten ein geschlossenes Ganzes und den kulturellen Mittelpunkt der Stadt Langenau bilden konnten.
Im März 1962 waren die Vorarbeiten dann soweit gediehen, dass mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen werden konnte. Nach zweijähriger Bauzeit waren die Gebäude Ende November fertiggestellt. So fand die Einweihung der Baulichkeiten, mit einen Festakt unter Bürgermeister Hauff, am 3. Oktober 1964 um 10:30 Uhr in der neu errichteten Turn- und Versammlungshalle statt.
Die Baukosten, die ursprünglich auf 2,9 Millionen DM kalkuliert wurden, erreichten schließlich eine Höhe von die 4,1 Millionen DM.
Im Keller der Schule wurde die Stadtbücherei eingerichtet. Ebenso wurde ein Filmvorführraum mit rund 100 m², für Musikveranstaltungen, Elternversammlungen oder für Veranstaltungen des Volksbildungswerks geschaffen. An diesen eingeschossigen Trakt schloss sich auch die Hausmeisterwohnung an.
Das Schulhaus, das man durch große Türen betritt, weist im Erdgeschoss links zunächst zwei Klassenräume mit 10 mal 7 Meter auf. Ein Lehrerzimmer, Rektorat mit Vorraum, Materiallager, Lehrmittelzimmer und Werkraum für Tonarbeiten. Über den breiten Treppenraum gelangt man in den ersten Stock dort befindet sich eine Handarbeitsraum und fünf Schulräume und am Ende jeweils ein Gruppenraum.
Im zweiten Stock befinden sich vier Klassenräume, der Physiksaal mit Vorbereitungsraum und ein Gruppenraum. Die Flure haben alle Akkustikdecken, worin auch die Raumlüftung für die Klassen- räume untergebracht ist.
Die Raumbeleuchtung besteht aus Lichtbändern, die für ausreichend Helligkeit sorgen.
Alle Klassenräume erhalten ihr Licht über große, breite Schiebefenster. Während eine etwas vorgezogen Schutzvorrichtung eine allzu starke Sonneneinstrahlung und eine Blendung verhindert.
Eine überdachte Pausenhalle lässt auch bei schlechtem Wetter einen Aufenthalt im Freien zu und ein überdachter Gang stellt die Verbindung zur Friedrich Schiller Schule her.
Im Keller befindet sich ein Kohlebunker, so dass die Heizung auch auf Kohle umgestellt werden kann.
Die Turnhalle mit 33 auf 18 Meter ist in einem eigenen Bau untergebracht. Dieser ist modern, großzügig und zweckmäßig gestaltet. Die große Bühne ist auf das Modernste eingerichtet. Der Haupteingang befindet sich an der Südseite. An der Südwestseite die Kassennische, Vorraum und Garderobe mit dem Abgang zu den Toiletten im Untergeschoss. Links geht es in die Halle, geradeaus in das Vereinszimmer, das durch einen Faltwand von der Garderobe getrennt ist. Außerdem gibt es einen Schrankwand mit Büfett und daran anschließend eine Küche.
Ludwig Uhland Schule auf der Reutte Jahnstraße 8
Die oberen Schuljahrgänge von Göttingen und Albeck gehörten bereits schon zur Hauptschule Langenau, aber auch weitere Gemeinden hatten den Wunsch geäußert, dass ihre Kinder ebenfalls in Langenau eingeschult werden sollten. Dies machte aber einen weiteren Schulhausneubau erforderlich, um die hierfür notwendigen Räumlichkeiten zu schaffen. Ein Platz dafür war im Neubaugebiet vorhanden, so dass die Kinder aus diesem Stadtviertel nicht mehr über die verkehrsreichen Straßen zu gehen brauchten. Dieser Gesichtspunkt war auch maßgeblich bestimmend, aus der Ludwig Uhland Schule keine Mammutschule zu machen, da die Schulhäuser den Wohngebieten zugeordnet werden sollten.
Die Trennung der Volkschule in Grund- und Hauptschule vollzog sich dann im Jahr 1974. Wobei die Hauptschule in das neu errichtete Schulgebäude auf der Reutte zog, heute Gemeinschaftsschule Langenau, und die Grundschule in der LUS in der Karlstraße verblieb.
Im Jahre 1999 war es nun wieder einmal so weit, dass über den Bau einer weiteren Grundschule konkret nachgedacht wurde. Im Oktober des Jahres wurde das Baugesuch zur Errichtung eines Erweiterungsbaus der Grundschule auf der Reutte eingereicht. Es war ein Erweiterungsbau der 4 Schulklassen aufnehmen sollte. Der Architekt dieses Bauvorhabens war Johann Amann aus Göttingen.
Da um das Jahr 1978 Raumnot für Grundschulklassen herrschte wurde ein provisorisches Schulgebäude, ein Grundschulpavillon, für zwei Klassen, neben der alten Schule auf der Reutte errichtet.
Dieser Grundschulpavillon war inzwischen aber so baufällig geworden und hätte eigentlich dringend saniert werden müssen, aus diesem Grunde entschloss sich die Stadt, diesen zu beseitigen und ein neues Gebäude, einen Erweiterungsbau der 4 Klassen aufnehmen sollte, zu errichten. Die veranschlagten Kosten für den Neubau wurden auf etwa 3 Millionen Mark kalkuliert.
Um den dafür notwendigen Platz für das Schulgebäude zu schaffen musste aber zuerst der Grundschulpavillon, der auf diesem Gelände stand, abgerissen werden. Mit dem Abriss des Schulpavillions am 21. August 2000 wurden die Bautätigkeiten begonnen. Nach einer Rekordbauzeit von nur 10 Wochen war der Rohbau vollendet und das Richtfest konnte abgehalten werden. Dies war möglich, da auch samstags gebaut wurde. Zur Errichtung des Bauwerks verbauten die Handwerker 400 Kubikmeter Beton, 34 Tonnen Stahl, 200 Kubikmeter Mauersteine und 20 Kubikmeter Holz.
Zwischen der alten Reutte-Schule aus den Jahren 1914 / 15 und dem Reutte - Kindergarten erstreckt sich nun die neue zweigeschossige Ludwig – Uhland – Schule, wie zwei gespreizte Finger mit einem Tonnendach. Das alte Gebäude wurde mit dem Erweiterungsbau über einen überdachten Verbindungsweg verbunden.
Der Schulhausneubau beinhaltet im Erdgeschoss einen Mehrzweckraum, einen Kursraum und einen Raum für Kibiz, sowie Elternsprech- und Lehrerzimmer, Hausmeister- und Verwaltungsräume. Ebenso befinden sich alle Toilettenräume auf dieser Etage. Die helle großzügig gestaltete Aula, die sich für kleine Feste nutzen lässt, wirkt sehr einladend. Ins Obergeschoss führt eine offene Treppe zu den vier Klassenräume, einem Lehr- und Lernmittelraum, einem Kursraum und zur Schuldruckerei. Ebenso ist ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Die Heizungsanlage des alten Schulgebäudes erwärmt die neuen Räume ebenfalls mit. Auf eine Unterkellerung wurde verzichtet, da dies Mehrkosten von ca. 270.000 Mark verursacht hätte.
Diese beiden Klassen, die im Schulpavillion untergebracht waren wurden für die Zeit des Bauens in die Friedrich - Schiller - Realschule ausgelagert. Gleichzeitig lagerte die FSR drei Klassen an das Gymnasium aus. Für dieses Entgegenkommen versprach die Stadt den Schulen eine kleine Finanzspritze, da dadurch das Anmieten von teuren Containern gespart werden konnte.
Nach Fertigstellung der Ludwig Uhland Schule mit Standort Jahnstraße wurde auch der Sitz der Verwaltung und des Rektorats dorthin verlagert. Am Standort Karlstraße wurde das Konrektorat eingerichtet. Die bisherigen Verwaltungsräume an der LUS Karlstraße wurden zu Klassenzimmern umgebaut. Der Schulbetrieb konnte so erstmals zum Schuljahr 2001 / 2002 aufgenommen werden.
Die Einweihung der neuen Schule auf der Reutte fand am Freitag, den 16.11.2001 statt. Bürgermeister Wolfgang Mangold äußerte sich zu den Baukosten und berichtete, dass die ursprünglichen Baukosten der Schule auf 3 Millionen Mark geplant waren. Tatsächlich kostete der Bau aber nur 2,75 Millionen. Die Stadt als Schulträger bekam einen Zuschuss von 800.000 Mark aus dem Ausgleichsstock und einen Weiteren von der Schulbauförderung über nochmals 850.000 Mark. Ebenfalls konnten rund 200.000 Mark eingespart werden, da die Langenauer Schulen näher zusammenrückten und so, das Aufstellen von Schulcontainern nicht notwendig wurde.
Schulamtsdirektor Gerhard Schallenmüller stellte fest, dass der Bau des Schulhauses wirklich gelungen sei, und dass diese eine der modernsten Grundschulen in seinem Sprengel wäre. Auf kurze und direkte Wege für Lehrer und Schüler zu allen Arbeitsräumen, wies Schulleiter Klenk hin. Frau Konrektorin Ingeborg Steinhart sorgte bei der Einweihungsfeier mit ihren Schülern für phantasievolle musikalische Darbietungen.
Zusammengestellt, bearbeitet und verfasst von Heinz Schaupp, Buchenweg 8 , 89174 Altheim Alb.
Die hierzu verwendeten originalen Texte entstammen von Berichten die in den beiden Zeitungen „Langenau Aktuell“ und der „Heimat Rundschau“ veröffentlicht wurden.
Heinz Schaupp Altheim, den 07.09.2020